Freitag, 7. März 2014

[Rezension] Naomi and Ely's NO KISS LIST - Rachel Cohn, David Levithan

Deutscher Titel: Naomi & Ely – Die Liebe, die Freundschaft und alles dazwischen
Autor: Rachel Cohn, David Levithan
Verlag: Ember (Random House Children's Books)
Reihe: Einzelband
Seiten: 230
Veröffentlichung: 2008
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Worum geht’s?

NAOMI AND ELY ARE BEST FRIENDS. Naomi loves and is in love with Ely, and Ely loves Naomi, but prefers to be in love with boys. So they create their "No Kiss List" of people neither of them is allowed to kiss. And this works fine - until Bruce. Bruce is Naomi's boyfriend, so there's no reason to put him on the List. But Ely kissed Bruce even though he is boring. The result: a rift of universal proportions and the potential end of "Naomi and Ely: the institution." Can these best friends come back together again?


Meine Meinung

Durch dieses Buch musste ich mich echt ziemlich durchquälen. Ich habe es zu Weihnachten von einer Freundin bekommen, wobei es auch schon vorher auf meiner Wunschliste stand. Die Zusammenarbeit der beiden Autoren in „Dash & Lily's Book of Dares“ hatte mir super gut gefallen, deswegen war ich auch total gespannt auf Naomi und Ely, aber leider wurde ich enttäuscht. Die Idee von 2 besten Freunden, von denen einer auf den anderen steht, dieser aber homosexuell ist fand ich eigentlich ziemlich interessant aber die Art und Weise wie es umgesetzt war und die Charaktere haben mir wenig zugesagt. Ich hatte es mir eigentlich ganz anders vorgestellt gehabt.

Achtung, diese Rezension könnte leichte Spoiler beinhalten

Das Buch hat so einige große Störfaktoren, die mich sehr aufgeregt haben und somit nicht gerade dazu beitrugen das Buch gut genießbar zu machen.
Da wären zum einen die Charaktere. Sie waren mir eigentlich so gut wie alle grundsätzlich unsympathisch (bis auf zwei Ausnahmen), allen voran Naomi. Ich kann sie einfach nicht verstehen. Sie liebt Ely. Sie weiß, dass er schwul ist, aber sie kann es nicht akzeptieren und glaubt ernsthaft die meiste Zeit, dass er sie trotzdem irgendwann heiraten wird, nur weil er es ihr als Kind versprochen hat. Und trotzallem hat sie einen Freund, den sie nicht wirklich liebt, regt sich dann aber richtig darüber auf, dass dieser sich dann in Ely verliebt und gibt Ely die Schuld. Ich kann es einfach nicht begreifen. Und dann führt sie sich noch auf wie ein Kindergartenkind und nicht wie die zwanzig-jährige Collegestudentin, die sie eigentlich sein sollte. Und ich verstehe auch nicht, warum die Jungs sie alle so toll finden. Sie ist unfreundlich und einfach unsympatisch. Ich kam gar nicht mit ihr klar. Nur auf den letzten 30 Seiten oder so fing ich an sie ein bisschen zu mögen.
Ely fand ich da schon sympathischer, weil er einfach so ist wie er ist. Er ist nicht ganz so kindisch wie Naomi, dieser ganze Streit geht eher von ihr aus. Und er lässt sich nicht wirklich was vorschreiben. Nur seine Beziehung zu Naomi fand ich ein bisschen komisch. Immerhin ist er ja schwul und alles und macht auch kein Geheimnis daraus, aber trotzdem flirtet er quasi manchmal mit Naomi und so wie ich das verstanden habe, haben die sich auch einfach so zum Spaß geküsst und das fand ich schon ein bisschen komisch. Aber trotzdem war er einer der sympathischeren Charaktere. Zusammen mit Bruce dem Zweiten (über die Namen lasse ich mich gleich noch aus...). Ihn fand ich eigentlich noch mit am interessantesten. Er war Naomis Freund, bevor Ely ihn geküsst hat und er dadurch merkt, dass er auch auf Männer steht. Es war eigentlich ganz interessant zu lesen, wie er mit dieser neuen Erkenntnis umgeht und was er darüber denkt. Das war aber auch so das einzige Interessante. Trotzdem haben Ely und Bruce, das ganze wenigstens ein bisschen lesenswert gemacht.
Ansonsten gab es noch viele andere Charaktere, die alle mehr oder weniger nervig und unsympathisch waren. Wirklich, ich habe noch nie ein Buch gelesen, wo ich so wenige der Charaktere mochte. Und jeder dieser Charaktere musste natürlich ein eigenes Kapitel aus seiner Sicht haben...

Womit wir auch schon bei Punkt zwei wären: Die vielen POVs.
Es waren einfach zu viele. Wirklich jeder Charakter hat irgendwie ein Kapitel aus seiner Sicht bekommen... Und es waren teilweise so sinnfreie Kapitel dabei. Was war das zum Beispiel mit Gabriel und seinen komischen Songaufzählungen, die keinen Menschen interessiert haben? Die haben mich besonders aufgeregt. Die Kapitel hab ich fast übersprungen.
Ich habe ja eigentlich kein Problem mit mehreren POVs, aber dieses Buch hat es einfach übertrieben.

Das nächste, was mich genervt hat: Die Namen.
Ist es denn so schwer sich verschiedenen Namen auszudenken? Wirklich, wir haben da Bruce den Ersten und Bruce den Zweiten. Allein schon die Betitelung klingt komisch. Und dann waren sie auch noch beide Exfreunde von Naomi. Als ob sie sich ihre Freunde nach ihrem Namen aussucht.
Das hätte ich ja auch noch so hingenommen aber dann hatten wir auch noch Robin (männlich) und Robin (weiblich), die zu allem Überfluss auch noch aufeinander standen... Man kann es echt übertreiben.

Schrecklich fand ich auch die ganzen Symbole die im Text verstreut waren. Wie so ein Bildertext. Bei vielen wusste ich überhaupt nicht, was die mir überhaupt sagen wollten. Das hat den Lesefluss nur unnötig gestört. Warum macht man sowas?
Und dann noch die ganzen benutzten Schimpfwörter. Ich meine, klar, Schimpfwörter gehört mittlerweile zur Jugendsprache dazu, aber – ich wiederhole mich - man kann es auch übertreiben...
Wenn ich in jedem 5ten Satz „fuck“ oder so lesen muss, dann geht mir das schon mal auf die Nerven.

Das Ende fand ich hingegen gut. Die letzten 30 oder so Seiten haben sogar einigermaßen Spaß gemacht. Das hat die Wertung dann noch etwas hochgezogen. Es gab endlich mal ein bisschen Charakterentwicklung bei Naomi und sie war mir dann doch etwas sympathischer.
Aber im Endeffekt war ich einfach nur froh, dass es endlich zu Ende war.


Fazit

Leider eine enttäuschende Umsetzung einer eigentlich ganz guten Idee. Doch die eher schrecklichen Charaktere, die verschiedenen POVs und die Übertreibung in allem an sich ist mir doch eher negativ aufgefallen. Irgendwie habe ich einfach nicht ganz verstanden was das Buch von mir wollte und ich war froh, als es zu Ende war.

Für die ein, zwei interessanten Charaktere und die letzten 30 Seiten gibt es für Naomi & Ely 2/5 Büchpudel



2 Kommentare:

  1. Schade, dass es dir nicht gefallen hat :/. Ich hab es zwar auch noch nicht gelesen, war aber von "Dash und Lily" ebenfalls total begeistert und hab überlegt, ob dieses Buch auch etwas für mich wäre..

    Besser nicht ;D!

    Aber eine schöne Rezi :)..

    LG Clärchen

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    1. Ja, ich war auch enttäuscht, weil ich durch Dash und Lily große Erwartungen hatte. Ich hatte auch überlegt es auch einmal mit Nick & Norah's Infinite Playlist zu versuchen, aber das lasse ich jetzt doch erstmal bleiben.

      Freut mich, dass dir die Rezi gefallen hat :)
      LG Momo

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